Behandlungsmöglichkeiten

Neurodermitis kann auf verschiedene Arten behandelt werden. Die Schulmedizin setzt überwiegend auf Salben, die auf die betroffenen Körperstellen aufgetragen wird. Diese enthalten in schwereren Fällen Cortison. Doch dieses Arzneimitteln ist – auch unter Schulmedizinern – umstritten. Die Patienten reagierten darauf und ein wahrer Boom alternativer Heilmethoden war die Folge. Darunter befinden sich erfolgversprechende, zweifelhafte und sogar als gefährlich einzuschätzende Behandlungen.

Cortison

Zuerst jedoch ein kurzer Überblick über den Auslöser dieser Entwicklung, das Cortison. Um mit einem der weitverbreitesten Gerüchte aufzuräumen die erste Tatsache: Cortison ist kein von Forschern “erfundenes” Medikament, sondern ein Produkt der menschlichen Nebennierenrinde.
Lediglich die synthetische Reproduktion war ein Verdienst der Mediziner. 1949 wurde es erstmals eingesetzt und seine Entwicklung ein Jahr später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Es war zu dieser Zeit ein riesiger Fortschritt in der Medizin, nur durch das Cortison wurden die heute schon alltäglichen Transplantationen ermöglicht. Das Mittel ist stark entzündungshemmend, deshalb auch noch heute ein vielgelobtes Notfallmedikament. (Inhaliertes Cortison eignet sich jedoch nicht zur Notfallbehandlung, sondern nur zur Dauerbehandlung!) Dieser Wirkung verdankt es auch seine Verwendung als Asthmamedikament. Es verhindert eine Entzündung (und damit eine Einengung) der Bronchien. Bei der Anwendung des Cortison stellte man schnell fest, dass es einen positiven Nebeneffekt hat, es wirkt sich sehr günstig auf die Haut aus und ist daher wie geschaffen für die Behandlung von Neurodermitis.
Doch wenn man sich die Risiken und Nebenwirkungen ansieht, dann wird klar, dass man eine gesunde Haut mit einem hohen Preis bezahlen muss:

  • unerwünschte Knochenveränderungen
  • Verdünnung der Haut (sog. Glashaut)
  • Wachstumsstörungen
  • u.v.m.

Doch das, was die meisten Patienten viel mehr fürchten, ist eine andere Eigenschaft des Cortisons:

Es macht süchtig.

Das Cortison wird in der Notfallmedizin immer noch oft eingesetzt, denn die Nebenwirkungen treten nur bei einer Langzeitbehandlung auf, dann jedoch mit einer hohen Warscheinlichkeit. 

Und ein weiterer Schatten überlagert das Medikament: Wenn es nach einer Langzeitbehandlung abgesetzt wird, dann kehren die Symptome in aller Regel heftiger wieder als die, die ursprünglich behandelt werden sollten.
Aus diesen Gründen ist vor einer Daueranwendung immer zu warnen.
Doch wie bei vielen Dingen ist sich die Fachwelt uneins, wie “gut” oder “schlecht” das Cortison denn nun wirklich ist. Die einen schildern Fälle, in denen es die entscheidende Wende herbeigeführt hat, die anderen beschreiben Erfahrungen, in denen die Patienten schlimme Nebenwirkungen zu spüren bekommen haben. Dies wiederum schieben erstere auf eine falsche Dosierung zurück. 

Als medizinischer Laie kann ich daraus wohl nur schlußfolgern, daß es wie so oft immer auf den Einzelfall ankommt. Ich für mich kann jedoch sagen, glücklich darüber zu sein, niemals mit Cortison behandelt worden zu sein.