Bedeutung und Wirkung der Chemotherapie

Die Behandlung mit chemischen Substanzen ist die dritte Säule der Krebstherapie. Sie wird bei Hodentumoren vor allem dann eingesetzt, wenn zu befürchten ist, daß sich bereits einzelne Krebszellen über die Lymph- oder Blutbahn im Körper verstreut oder sogar schon Metastasen gebildet haben.

Die dabei verwendeten chemischen Substanzen, die Zytostatika, greifen in den Zellteilungsmechanismus ein. Sie sind sehr giftig und dürfen deshalb nur mit größter Vorsicht und unter ständiger Kontrolle der Wirkungen und Nebenwirkungen eingesetzt werden.

Ausgebildet dafür sind die über die Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft ausgewiesenen onkologischen Urologen, Onkologen oder Hämatologen. Onkologen sind Fachärzte für innere Medizin, die sich auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert haben. Hämatologen befassen sich überwiegend mit Krebserkrankungen des Blutsystems.

Die von der Deutschen Krebsgesellschaft eingesetzte interdisziplinäre Konferenz Hodentumoren erklärt dazu: „Die Chemotherapie sollte grundsätzlich nur von Ärzten ausgeführt werden, die damit sowie mit der Erkennung und Behandlung möglicher Nebenwirkungen ausreichende Erfahrungen haben. Patienten mit speziellen Problemkonstellationen (ausgedehnte Tumormasse, Rezidiv nach cisplatinhaltiger Standardtherapie) sollen in Zentren vorgestellt werden.“

Die Zytostatika schädigen in erster Linie diejenigen Zellen im Körper, die schnell wachsen und sich häufig teilen – und dies sind vor allem Krebszellen. Da Hodentumoren zu den am schnellsten wachsenden Tumoren gehören, können sie mit Zytostatika besonders wirksam bekämpft werden.

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